Mehr Sein als tun

Jeder Mensch, der das Glück hat mit Tieren zusammen zu leben, weiss wie erfüllend, bereichernd und berührend diese besonderen Begegnungen mit unseren tierlichen Begleitern sind.

All die Menschen, die mich um Begleitung oder Rat fragen, versichern mir, dass sie ihren Tierfreund lieben und alles für ihn tun würden. Dabei ist es für Tiere gar nicht so sehr unser Tun, das sie berührt. Vielmehr schätzen sie unser Sein. Tiere mögen es, wenn wir echt und ehrlich SIND. Tiere tun nicht so wie wenn. Weil es für sie keinen Sinn ergibt. Weil sie keine Meinung haben. Weil sie nicht ein- oder urteilen.

Tiere sind in jedem Moment authentisch. Kommunizieren klar und deutlich. Für unsere tierlichen Freunde sind Interpretationen fremd. Denn Tiere reagieren ganz einfach auf das was gerade ist. Auf die Energien, die sie umgeben. Da helfen weder Worte noch Taten, wenn unsere Gedanken und die darauf beruhenden Gefühle etwas gegensätzliches aussenden. Im Gegenteil, sie verwirren und ängstigen unsere Tierfreunde.

Dazu kommt, dass wir unsere Tierbegleiter unterschätzen. Dass wir Menschen meinen zu wissen. Dabei ist jedes Tier, wie jedes Lebewesen ein einzigartig und komplex funktionierendes System. Angebunden an das universelle Bewussstein, wo sich alle Lösungen finden.

Was kann ich für mein Tierli noch tun? Eine der häufigsten Fragen, die mir in meinem Wirken begegnen. Meine Lieblingsantwort darauf, sei vorallem mit deinem tierlichen Freund, du wundervoller Mensch. Sei wahrhaftig und mit all deinen Sinnen im Hier verankert. Da wo sich Tier- und Menschenherzen treffen. Da wo wir erkennen, dass es meist gar nichts zu tun gibt. Weil Heilung insbesondere im bewussten Sein statt findet. Echt und ohne Manipulation. Denn wenn es etwas zu tun gibt, wissen wir und handeln aus dem Frieden und der Liebe, statt aus der Angst und Sorge. Aus dem Herzraum Entscheidungen zu treffen ist sehr effektiv, äusserst intelligent und nachhaltig.

Es ist das grösste Geschenk, was wir uns selber und unseren tierlichen Freunden machen können. So oft wie möglich und insbesondere in herausfordernden Situationen, wie wenn unser Tierli krank, alt oder vielleicht sogar im Sterben liegt, präsent mit unserem Tier zu sein. Denn dort finden wir beide den Frieden und die Liebe, welche Heilung auf allen Ebenen möglich macht. Weil in diesem Herzraum Bedingungsfreiheit herrscht. Wir einander erwartungsfrei, ohne Pflicht, Schuld oder Verantwortung begegnen können. Wir einander nichts schuldig sind, einzig gemeinsam unterwegs um zu erfahren. Und weil wir erkennen, dass diese Verbindung unendlich ist. Leben und Sterben überdauert.

Deswegen sind sie an unserer Seite. Ertragen demütig all das menschliche Tun. Weil Tiere diesen Raum der Stille und des Friedens in uns sehen. Und uns dort hin führen, uns aufmerksam machen, dass es jenseits des Tuns noch etwas viel Grösseres gibt.

Du wunderbarer Mensch, lass dich einladen und inspirieren von deinen tierlichen Begleitern. Beobachte mehr mit dem Herzen als mit dem Verstand und lasse dich sinken. Dort hin, wo weder Kontrolle noch Wissen notwendig sind und erfahre das Wunder der Intuition und unser aller Verbindung im universellen Bewusstsein.

Franziska Feuz-Annen