Fürsorge - anbieten, statt aufzwingen
Prinz ist mir als Fohlen begegnet und seither ein grossartiger Lehrmeister.
Gerade steht er im Heilprozess seines Lebens. Einmal mehr wird mir bewusst, wie grossartig, souverän und vertrauend Prinz unterwegs ist. Jetzt, wo er die Möglichkeit hat, wirklich Pferd sein zu dürfen. Freien Zugang zum Essen seiner Wahl hat, sich 24 Stunden frei bewegen, Schutz, Freundschaft und seine Aufgabe in der Herde, frei von Erwartungen (er) leben darf.
Mir wird auf einer tieferen Ebene bewusst, dass ich mich in der Vergangenheit so oft über Prinz gestellt habe. In der Meinung, zu wissen, was er braucht, ihm gut tut und dass er meine Fürsorge braucht.
Pferde in Gefangenschaft brauchen unsere Fürsorge. Leider erkennen wir nur selten, was echte Fürsorge bedeutet. Stellen uns über unsere Pferde. Weil wir es nicht besser wissen, nicht anders erleben und kaum eine Vorstellung der echten Bedürfnissen unserer Pferde haben.
Weil wir unseren eigenen Schmerz auf unser Pferde projezieren. Weil wir der Angst mehr Raum als der Liebe geben, weil wir auf uns selber zurück geworfen werden, wenn wir die Verantwortung an unser Pferd zurück geben.
Prinz kommuniziert klar und deutlich, wann er Unterstützung wünscht. Zum Beispiel in Form von schmerzstillenden Kräutern, Kolloiden, Hufbearbeitung usw. Genauso klar zeigt er auch, wenn er selber klar kommt und keine Menschenbegleitung will.
Wir haben kein Recht, uns über irgend ein Lebewesen zu stellen. Weder über unsere Kinder, Partner, Freunde, Mitarbeiter...Jedes Wesen weiss, was das Beste für sich selber ist
Beenden wir die Überheblichkeit und üben uns im bedingunsfreien Miteinander.
Danke Prinz für diese so wertvolle Lektion, ich liebe dich